Was ist EMI?

„Traumatische Erinnerungen sind wie Chlor: Sie sind ätzend und schädlich in konzentrierter Form!“ – Danie Beaulieu

EMI (Eye Movement Integration) ist eine äußerst effiziente Technik in der Traumatherapie, die die natürliche Wechselbeziehung zwischen Augenbewegungen (Smooth Pursuit Eye Movements) und Denkprozessen nutzt. Da die traumatischen Erinnerungen fragmentiert im Gedächtnis abgespeichert sind, holen wir mit EMI diese Erinnerungen wieder behutsam nach oben und fügen wir diese Bruchstücke wieder zusammen.

EMI wurde 1989 von Connirae und Steve Andreas (beide M.D.) entwickelt. Danie Beaulieu hat die Technik so weiterentwickelt, wie wir sie heute anwenden. Die Wurzeln von EMI liegen im neurolinguistischen Programmieren – deshalb ist EMI auch keine Psychotherapie, sondern eine Neurotherapie.

EMI ist eine äußerst wirkungsvolle Methode, welche über die Augenbewegungsmuster die neuronalen Netzwerke im Gehirn aktiviert. Eye Movement Integration (EMI) – eine innovative Therapie-Methode für die Integration der psychischen Folgen von quälenden traumatischen Erinnerungen. Mittels Arbeit mit den sogenannten geführten Augenbewegungsmustern wird der Zugang zu diesen Erinnerungen erleichtert und gleichzeitig eine gesunde Integration der traumatischen Erinnerung ermöglicht.

Mit EMI werden sehr schnell Effekte erzielt, Patienten werden von der Last alter ungelöster Erinnerungen befreit. Menschen, die Opfer oder Zeugen von: Unfällen, Übergriffen, Naturkatastrophen, Vergewaltigung oder Missbrauch, waren, können hiermit erfolgreich behandelt werden.

Das Gift der traumatischen Erfahrung wird gleichsam verdünnt und so wird dem Trauma die Macht genommen, mit der Folge, dass die belastende Erinnerung ihr giftiges Potenzial verliert.

„In Angst leben, heißt, in sich als im Glashaus sitzen und von innen her gegen sich mit Steinen schmeißen.“ – Elfriede Jelinek

Trauma: Was versteht man unter einem Trauma?

Ein Trauma (griech.: τραύμα, Verletzung) bezeichnet einen toxischen Zustand, die mit dem Gefühl der Angst, Hilflosigkeit sowie mit Kontrollverlust einhergehen und die individuellen Bewältigungsmechanismen aber nicht ausreichen, um die Situation zu entschärfen. Die Folge dessen ist eine dauerhafte Erschütterung des Selbst- und Weltverständnisses, eine tiefe Verzweiflung.

Traumafolgen

Langfristige Folgen traumatischer Ereignisse:

  • Erhöhte Schreckhaftigkeit
  • Emotionale Taubheit, dissoziative Zustände
  • Avoidance (Vermeidung von Gedanken, Gefühlen, Orten, etc. )
  • Ängste, bis hin zu Panikattacken
  • Übererregbarkeit (ungewohnte Lärmempfindlichkeit)
  • Unkontrollierte Wutausbrüche, Dauerpessimismus
  • Depressionen
  • Soziale Isolation
  • Psychosomatische Erkrankungen
  • Beeinträchtigung des Immunsystems
  • Beeinträchtigung der intellektuellen Leistungsfähigkeit
  • Selbstzweifel ( im Hinblick auf Verhalten, Urteilsfähigkeit, Merkfähigkeit)
  • Ein- und Durchschlafprobleme, Albträume

EMI und Gehirn:

Jede traumatische Erfahrung bahnt sich im Gehirn – einerseits durch Wahrnehmungen wie Geruch, Geschmack, Sehen und Hören und durch Körperempfindungen. Nachdem das Gehirn diese Impulse auf den Gehalt von Gefährlichkeit überprüft hat, gehen die Impulse weiter an die Amygdala, die den emotionalen Gehalt einschätzt und die Information an den Hippocampus weiterleitet. Dort wird den Informationen eine kognitive Bedeutung zugewiesen und Hormone aktiviert, die die komplexen Überlebensstrategien organisieren. Immer mehr Indizien weisen darauf hin, dass Gehirn und Körper nicht einfach irgendwie auf Gefahr reagieren, sondern sich bei traumatisierenden Inputs zwangsläufig verändern.

Wie wirkt EMI?

Traumatische, belastende Ereignisse sind zumeist bruchstückhaft, unvollständig und in falschen Zusammenhängen im Gehirn abgespeichert.

Durch die Augenbewegungen in einer EMI-Sitzung können die unterschiedlichen belastenden Eindrücke verbunden und integriert werden, sodass das traumatische Ereignis nachhaltig verarbeitet werden kann.

Forschungsresultaten zufolge zeigten bereits nach einer Behandlung 48% Veränderung in den Symptomen, nach zwei Behandlungen bereits 78 %.

Nach der Behandlung:

Meistens sind die Klienten sehr müde, daher empfehle ich Ihnen, vor der Heimfahrt eine kurze Pause von ca. 15 Minuten einzulegen.

EMI-Themen:

Übersicht der zu behandelnden Themen mit EMI:

  • Nach Unfällen (auch als Zeuge)
  • Nach Sportunfällen und Stürzen
  • Nach Überfällen, Übergriffen und Missbrauchserfahrungen
  • Alle Ereignisse, die Sie nur mit knapper Not überlebt haben
  • Nach kriegsähnlichen Ereignissen
  • Nach einer belastenden Diagnosestellung
  • Mütter nach einer traumatischen Geburtserfahrung
  • Ängste und Phobien
  • Vortrags- und Redeangst, Schulängste
  • Nach belastenden Erlebnissen mit Tieren (Bisse, etc.)
  • Schwierige Kindheitserlebnisse
  • Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS)
  • Zur Stressreduktion
  • Zur Ressourcenaktivierung
  • Sportcoaching
  • Verarbeitung von Trauer und Verlust

Wann kann frühestens nach einer traumatischen Erfahrung behandelt werden:

Bei Erwachsenen empfiehlt sich eine Wartezeit von ca. 4 – 6 Wochen, in der man dem Körper Zeit gibt, die Erfahrung selbst zu integrieren. Bei Kindern ist es hingegen sinnvoll, bereits nach 2 – 3 Wochen eine Behandlung anzusetzen.

EMI und die Behandlung von Kindern und Jugendlichen:

EMI ist auch hervorragend für Kinder und Jugendliche geeignet. Sinnvoll ist es, wenn sich das Kind bereits sprachlich ausdrücken kann. Ab dem Kindergartenalter ist dies jedenfalls gegeben. Bei Kindern bis 14 Jahren ist ein Vorgespräch mit den Eltern und dem Kind vor Behandlungsbeginn notwendig. Bei der anschließenden Behandlung sind die Eltern nicht anwesend, damit das Kind frei agieren kann und die Konzentration gegeben ist.

EMI Dauer und Kosten:

Wie lange dauert eine Sitzung und was kostet die Behandlung:

  • eine EMI-Sitzung dauert 120 Minuten
  • 2 Wochen nach der 1. Sitzung erfolgt ein Nachgespräch, wo bei Bedarf eine 2. Sitzung vereinbart wird
  • meistens genügen 2 Sitzungen
  • das Honorar für eine Sitzung beträgt € 240,–
  • erfolgt EMI als Ergänzung zu einer laufenden Psychotherapie, so findet das Vorgespräch im Rahmen der Therapie statt.
  • sinnvoll ist es, EMI in eine bestehende Psychotherapie einzubauen, um mit einer weiteren Technik zum gewünschten Ergebnis zu kommen, nämlich psychisches und physisches Leiden zu mildern oder gänzlich zum Verschwinden zu bringen.